Rückblick 4. Semester

Ehe man es sich versieht, habe ich nun auch mein viertes Semester erfolgreich hinter mich gebracht. Das vierte Semester war rückblickend vermutlich mein bis jetzt schönstes. Nicht, dass die anderen nicht auch gut waren und Spaß gemacht hätten. Jedoch habe ich mal mehr mal weniger sehr unter der online Situation gelitten. Teilweise hat sie mir schon ein wenig die Motivation für mein Studium erschwert. Im 4. Semester war das plötzlich ganz anders, denn es war mein Praxissemester. Zwischen März und Ende Juli war ich im Praktikum in der Schule und konnte sowohl hospitieren als auch eigene Unterrichtsversuche starten.

Zu Beginn war es sehr ungewohnt und anstrengend, aber der Schulalltag hat mir eine regelmäßige Struktur gegeben, die ich als sehr angenehm empfunden habe. Genau das, was durch die Onlinelehre die Semester davor sehr schwierig war. Vor dem Semester hatte ich teilweise auch leise Zweifel, ob die Studienauswahl die Richtige für mich war und ob ich dem Beruf der Grundschullehrerin überhaupt gerecht werden kann. Ich hatte schon ein wenig Sorge, in der Schule völlig unterzugehen und nicht aus mir herauszukommen. Um dann am Ende festzustellen, dass mein eigentlich gedachter Traum doch nicht so mein Traum ist. Glücklicherweise ist es aber ganz anders gekommen. Nicht zuletzt durch meine Klasse, die wirklich toll war und meine Mentorin.

Ich habe gemerkt, dass ich während des Semesters viel selbstbewusster und selbstsicherer geworden bin. Ich bin im Praktikum ziemlich über mich hinausgewachsen. Besonders, als ich morgens spontan in einer überdrehten vierten Klasse vertreten sollte, bis die Lehrkraft eintraf. Als das allerdings ziemlich gut funktioniert hatte, wurde ich immer selbstsicherer. Natürlich geht da immer noch was, aber ich bin dem Ganzen schon ein gutes Stück näher gekommen und gewachsen.

Besonders schön war es dieses Semester aber auch, dass ich endlich mal meine Kommiliton:innen kennenlernen durfte. Nicht nur die, mit denen ich an einer Praktikumsschule war. Auch in den begleitenden Seminaren an der Uni (die endlich in Präsenz stattfanden!) habe ich einige Leute kennengelernt.

Neben meiner persönlichen Entwicklung habe ich aber auch viele konkrete Dinge für den Lehrer:innenberuf kennenlernen und ausprobieren dürfen. Die ausführliche Planung von eigenem Unterricht mit der dafür notwendigen Auseinandersetzung mit Fachliteratur und den Bildungsstandards und die Materialerstellung haben mir besonders viel Spaß gemacht. Auch das Durchführen dieser Stunden und sogar ganzer Unterrichtseinheiten hat großen Spaß gemacht. Ich konnte für mich wirklich viel mit nehmen. Auch an einem Elternabend meiner Klasse durfte ich teilnehmen und mich vorstellen.

In der Zeit habe ich meine Klasse sehr lieb gewonnen (und sie mich glaube ich auch), sodass es am Ende des Schuljahres ein wirklich tränenreicher Abschied wurde (aber auf beiden Seiten). Mittlerweile haben die Kinder, die mittlerweile schon in der zweiten Klasse sind, wieder Herbstferien. Seit den Sommerferien war ich aber bereits zweimal in der Schule zu Besuch und die Kinder haben sich jedes Mal wahnsinnig gefreut. Und ich mich natürlich auch😊!

So traurig ich nun bin, dass dieses tolle Semester und diese unglaublich tolle und bereichernde Erfahrung zu Ende ist, so motiviert bin ich für den Rest meines Studiums. Ich habe jetzt endlich ein konkretes Ziel vor Augen, auf das ich hinarbeiten kann. Ich freue mich wahnsinnig auf das Referendariat und darauf, später selbst einmal Lehrerin zu sein.

Aber vorher beginnt mein fünftes Semester, was auch endlich in Präsenz an der Uni ist und wo ich das ein oder andere bekannte Gesicht wiedersehen werde.