Studienbeginn während Corona

Am 2.11. beginnt die Vorlesungszeit und somit mein Studium. Zugegeben, meinen Studienbeginn habe ich mir ein wenig anders vorgestellt. Einführungswoche an der Uni, Vorkurse, erste Kontakte knüpfen. Nun läuft es Corona bedingt jedoch etwas anders ab, als die Jahre vorher.

Der gesamte Vorkurs für Mathe war bereits online. Es war gewöhnungsbedürftig und ich hätte wirklich gerne schon die ersten Kommilitonen kennengelernt, aber es hatte auch seine Vorteile. Bequem von zu Hause aus, nebenbei frühstücken und in Jogginghose, den Weg zur Uni konnte man sich sparen. Dadurch war auch der Stress, rechtzeitig eine Wohnung zu finden, nicht ganz so hoch, man hatte ein wenig länger Zeit. Dennoch ist man kaum bis gar nicht mit den anderen in Kontakt gekommen. Während man sich nach der Präsenzvorlesung im Anschluss vielleicht noch unterhalten hätte, zusammen zum Bus gegangen oder was auch immer, hat man im online Kurs einfach den Rechner am Ende der Vorlesung ausgemacht und somit auch niemanden mehr gesehen. Während der Vorlesung wurden wir manchmal in Breakout Sessions geschickt, hier konnte man ein wenig reden, aber wirklich viel hat man da auch nicht vom Anderen erfahren. Zudem fand ich es schwierig, abzuschätzen, wann man reden konnte, da meist entweder zwei oder drei Leute gleichzeitig geredet haben (man kann online wirklich schlecht sehen, wer vor hat, etwas zu sagen).

Derzeit laufen die ersten Einführungsveranstaltungen und ich muss ehrlich sagen, ich bin nicht selten ziemlich überfordert. Für mich ist es sehr ungewohnt, sich selbstständig in die Kurse einzutragen und vor allem den Überblick zu behalten. Durch mein Lehramtsstudium studiere ich 4 Fächer (Pädagogik/Erziehungswissenschaften, Deutsch, Mathe und Sachunterricht). Jede Fachrichtung benutzt unterschiedliche Plattformen und ich verliere oft die Übersicht.

Mit meiner Stundenplanerstellung war ich anfangs auch noch ordentlich überfordert, durch die Einführungsveranstaltungen wurde alles jedoch zumindest ein wenig klarer. An meiner Uni gibt es ein Studienlotsen-Programm, wo sich ältere Studenten um die Erstsemestler kümmern, auch hier erhoffe ich mir Unterstützung bei der Stundenplanerstellung. Geplant war dann eigentlich noch eine Stadtrallye, um sowohl die Stadt als auch seine Kommilitonen ein wenig näher kennen zu lernen. Corona bedingt sollten diese in achter Gruppen stattfinden, dadurch, dass es nun einen plötzlichen Anstieg an Corona Infektionen gab, wurde die Rallye leider komplett abgesagt.

Das Semester ist eigentlich als Hybridsemester geplant, also teils online, teils Präsenz. In einer meiner Vorlesungen sollen wir im zweiwöchigen Rhythmus an der Präsenzvorlesung teilnehmen können. Die eine Woche normale Ringvorlesung, die andere Woche dann per Livestream von zu Hause aus. Ich bin gespannt, ob dies funktioniert.

Es wird interessant, wie sich alles entwickelt und ich hoffe, dass sich trotz Corona Maßnahmen einige Möglichkeiten bieten, meine Mitstudierenden (richtig) kennenzulernen, also nicht nur online. Mit den Vorlesungen online kann ich mich bestimmt anfreunden, was mich jedoch wirklich stört, ist, dass mir weder Uni noch Stadt gezeigt werden können und der Kontaktaufbau auch sehr schwierig werden dürfte.