Meine Unterrichtsversuche

Im Praxissemester muss ich insgesamt vier Unterrichsversuche ablegen. Zwei werden von meiner universitären Mentorin besucht, zwei weitere werden von den schulischen Betreuern abgenommen. Heute war tatsächlich mein letzter. Schon krass, wie schnell das nun vorbei ging. Ich habe mittlerweile zwar schon deutlich mehr als vier Stunden unterrichtet, aber komplett ausgearbeitet und abgegeben mit anschließender ausführlicher (schriftlicher) Reflexion nun heute vier.

Da meine Mentorin in der Schule in meiner Kernklasse kein Mathe, sondern Deutsch unterrichtet, hatte ich meine allermeisten Unterrichtsstunden in Deutsch gehalten. Diese gingen von Buchstaben- und Lauteinführungen über zwei kleine Unterrichtseinheiten (ja, ich durfte sogar meine eigene Einheit planen und dann für eine gesamte Woche den Deutschunterricht übernehmen) zu Bilderbüchern. In Mathe war das heute meine zweite Stunde, die ich gehalten habe. Ende April habe ich eine Einführung in die Geometrie gegeben, in der wir die ebenen Figuren kennengelernt haben. Heute ging es um den Aufgabengenerator.

Die Kinder sollten sich aus gegebenen Zahlen eigene Aufgaben zusammenstellen (5 leichte und 5 schwere) und im Anschluss begründen, warum sie diese leicht, bzw. schwer finden. Da ich in einer ersten Klasse bin, habe ich befürchtet, dass die Begründungen in einer Katastrophe enden. Allerdings ging es durch meine entsprechende Vorbereitung mit Tippkarten ziemlich gut. Die Kinder haben sehr sehr gut gearbeitet und auch die Ergebnissicherung am Ende lief super. Alle Kinder waren motiviert bei der Sache und haben sich beteiligt. Ich glaube, ihnen hat die Stunde mindestens genauso viel Spaß gemacht wie mir (zumindest habe ich nur positive Rückmeldungen von ihnen erhalten).

Da meine Kommilitonin auch in der Parallelklasse eine Stunde zum Aufgabengenerator machen wollte, habe ich ihr von meinen Erfahrungen berichtet. Was gut geklappt hat und was weniger gut. Eigentlich möchte ich ihr damit helfen, damit sie aus meiner Stunde direkt für ihre was mitnehmen kann und ggfs. die ein oder andere Stelle anpassen/verbessern oder ähnlich aufbauen kann, damit ihre Stunde auch gut läuft. Dennoch habe ich bei sowas irgendwie immer Sorge, abgehoben oder eingebildet zu klingen. Dabei ist das eigentlich das Letzte, was ich möchte. Natürlich ist es ein schönes Gefühl, wenn ich meinen Entwurf, in den ich viel Zeit und Mühe investiert habe, jemandem schicken kann und dieser dann vielleicht noch etwas für seinen Entwurf daraus abgleichen kann. Aber ich glaube der Grad zur Arroganz ist schnell übertreten. Glücklicherweise scheint meine Kommilitonin mein Angebot nicht falsch zu verstehen, sondern so, wie ich es eigentlich auch meine. Und irgendwie ist das ein wirklich schönes Gefühl, wenn man gegenseitig voneinander profitieren und sich austauschen kann.