Langeweile trotz Klausurenphase?!

Tja, wenn ich so weiter mache, schreib ich hier echt (ungeplant) jeden Tag einen Artikel. Dieser hier wird allerdings etwas weniger Inhalt haben, als die vergangenen. Hautsächlich dient er dazu, mal meine Gedanken rauszulassen, weil ich irgendwie das Bedürfnis habe, sie mal rauszulassen.

Ich habe vorhin meine vierte Klausur dieses Semester geschrieben, drei weitere Prüfungen folgen noch, dann nur noch eine Hausarbeit und ich bin durch für das Semester. Freu ich mich? Weiß ich noch nicht so genau. Trotz Klausurenphase habe ich momentan ironischerweise sehr viel Langeweile. Meine Oma sagt immer, Langeweile sei wichtig, weil daraus Kreativität entstehe. Bei mir ist Langeweile eher gefährlich. Vielleicht liegt es daran, dass ich irgendwie verlernt habe, mit Langeweile umzugehen. Ich habe wirklich Probleme damit, Zeit mit mir alleine zu verbringen. Und irgendwie ist das schade. Ich bewundere immer Menschen, die sich (teilweise stundenlang) alleine beschäftigen können. Bei mir klappt das nur selten. Vielleicht habe ich verlernt, was ich mit mir selbst anfangen kann, weil ich zu Schulzeiten einfach super selten mal alleine war oder mal nichts zu tun hatte. Durch Übermotivation und dadurch, dass ich jeden Tag erst um 17 Uhr zu Hause war und danach Hausaufgaben und lernen bis 21 Uhr angesagt war, ich danach schlafen gegangen bin und der Tag dann vorbei war, musste ich mich eigentlich nur auf den insgesamt 2 Stunden Bahnfahrt pro Tag selbst beschäftigen. Wobei das meistens auf Musik hören hinauslief.

Aber jetzt, vor allem im Onlinestudium, ist man doch sehr alleine und hat vor allem viel zu viel Freizeit. Ich denke, nächstes Semester werde ich meinen Stundenplan deutlich voller legen, wenn möglich, was habe ich auch sonst zu tun? Ich kenne hier niemanden, wirklich Kontakt zu Schulfreunden ist auch eher brüchig, gefühlt bin ich bis auf Familie (die aber im anderen Bundesland wohnt) ganz alleine. Und nach einem Jahr hier alleine in der Wohnung hocken, macht mich total wuschig im Kopf. Zyklusbedingt sind meine Hormone gerade eh am durchdrehen (seit dem Absetzen der Pille irgendwie extrem), sodass ich eh schon täglich ohne Grund am Weinen bin, plötzlich wütend werde und einfach total Stimmungsschwankungen habe, alles persönlich nehme und mich immer wieder in Selbsthass verliere (wobei ich das momentan wirklich halbwegs gut im Griff habe). Dass dann eben noch diese ganze Situation, die wirklich anstrengend für mich ist.

Vielleicht poste ich deshalb momentan auch viel, einfach weil ich oft das Gefühl habe, dass etwas passiert, ich aber nicht immer die gleichen zwei Personen damit nerven will (weil es meistens auch nicht mal spannend ist), aber dafür hilft mir das hier sehr gut.

Ich muss noch etwas finden, was ich in dieser Zeit tun kann. In nicht mal zwei Wochen habe ich die Harry Potter Hörbücher von Rufus Beck (ca. 30 Stunden pro Teil) Teil 4,5,6 und 7 gehört. Das waren schöne zwei Wochen. Die haben mich sehr erfüllt. Davor habe ich gepuzzelt. Das 1000 Teile Puzzle war jedoch auch nach 3 Tagen fertig. Wenn ich eine Aktivität finde, die ich tun kann, dann muss ich immer direkt übertreiben, manchmal gibts bei mir einfach nur schwarz-weiß und es nervt. Ich habe Ende letzter Woche gemalt (dazu ist für später noch etwas geplant), aber auch darauf habe ich jetzt nicht mehr so viel Lust. Wobei eigentlich noch ein Bild von mir erwartet wird… vielleicht male ich doch demnächst nochmal… das Problem ist nur, das dauert dann eben auch sehr lange, ich weiß nicht, was man für kleine Aktivitäten (die vllt nur 1-2 Stunden gehen) tun kann. Aber irgendwas wird sich schon finden (oder nicht).

Mal schauen, ob die Langeweile wieder weniger wird, wenn ich nach dem Semester dann wieder bei meiner Familie bin, vielleicht auch im Urlaub. Dann habe ich wieder Menschen um mich herum. Denen ich auf die Nerven gehen kann. Ein bisschen Angst habe ich ehrlich gesagt schon vor der Zeit, wenn alle anderen wieder arbeiten, zur Schule gehen etc. Und ich wirklich gar nichts mehr zu tun habe für die Monate. Aber naja, nur weil keine Uni ist, heißt ja nicht, dass man gar nichts für die Uni tun kann. Dinge sortieren, Fachliteratur lesen, einfach um vielleicht ein bisschen im Thema über die lange Zeit zu bleiben (wenn ich dazu Lust habe).