Dankbar

Für was bist du heute dankbar? Diese Frage stelle ich mir nun seit fast zwei Wochen jeden Abend vor dem Schlafengehen. Seit Anfang September führe ich nun ein Dankbarkeitstagebuch. Tatsächlich ändert sich ein wenig meine Sicht auf die Dinge der Welt. Dinge, die für mich das Natürlichste auf der Welt sind, sind für viele andere nicht selbstverständlich. Mich macht die Dankbarkeit auch irgendwie glücklich. Sie zeigt mir, wie reich (und das nicht im finanziellen Sinne) ich eigentlich bin.

Ich habe eine wundervolle Familie und einen wundervollen Freund, ich genieße es so sehr, mit ihnen Zeit zu verbringen und bei ihnen einfach abschalten zu können. Ich habe zwar nicht viele Freunde, aber dafür eine sehr gute.

Aber auch wenn ich mich zum Beispiel über meine Cellulite (die übrigens das normalste der Welt ist und du dich nicht für sie schämen solltest!) oder Bauch- und Hüftspeck beschwere, so habe ich doch einen wundervollen Körper, für den ich dankbar bin. Ich habe zwei Beine, die mich durch die Welt tragen. Zwei gut funktionierende Augen, Ohren und andere Sinne, mit denen ich die Eindrücke meiner Umgebung einfangen und in all ihren Facetten erleben darf. Mein Körper ist dazu gemacht, dass später vielleicht mal Leben in ihm heran wachsen darf. Ich habe keine Schmerzen, bin gesund und jeden Tag leistet mein Körper (und deiner übrigens auch) unglaubliches. Schonmal mit Zellatmung, Verdauung, dem Blutkreislauf oder dem Immunsystem näher auseinander gesetzt?

Ich habe das Privileg, in Deutschland wohlbehütet in einer Familie, die mich liebt, aufzuwachsen. Ich muss keine Angst um meine Existenz, mein Zuhause oder meine Familie haben. Ich habe ein Dach über dem Kopf, darf studieren und muss auch nicht hungern.

Wenn wir alle vielleicht etwas dankbarer sind, können wir das Leben, was wir hier leben dürfen, vielleicht noch besser wertschätzen. Sehen, wie gut wir es haben. Und setzen uns dann vielleicht auch mehr dafür ein, dass auch andere die Möglichkeiten zu einem solchen Leben haben. Sowohl in der Gegenwart als auch in der Zukunft.

Und wofür bist du heute dankbar?